Climate Flight Europe – the dirty paradise
The Schanzenviertel street festival is going to take place on Saturday 9t September, as usual, self-organised and without permits. There will be a non-commercial residents’ flea market, solidarity stalls, live music and action against the exportation of climate change’s consequences and the sealing-off of EU’s external borders for people trying to escape these consequences. The political focus will be on Climate – Flight – Europe.
We have invited activists from CNI (Indigenous Congress) from Mexico. They will inform about local protests on the festival’s main stage at a meeting. This will be the opening event of a Europe trip of representatives of indigenous communities subjected more and more frequently to repression, paramilitary attacks and low-intensity warfare to enforce mega-projects.
On the same weekend, the Hamburg Cruise Days are going to take place. „the city again becomes a stage for the glittering world of cruises. The world’s most beautiful cruise festival is back “ Announced as the dirty holiday industry’s trans-national marketing event sporting „stunning ships and a lavish, engaging programme along the waterfront, including Blue Port Hamburg and spectacular event highlights like the Grand Parade on Saturday evening. AIDA Cruises is again the event’s Premium Partner“. We, on the other hand, are looking forward to our celebrations, climate protests and autonomous movements becoming the uninvited premium partners.
Furthermore, we want to pick out Hamburg Harbour as a hub for global exploitation technologies and as the cruise terminal to doom. Companies like Siemens and Deutsche Bahn present a green image in Germany while participating in rainforest exploration and destruction by mega projects. We are neither pursuing „green“ capitalism nor appealing to governments, but stand in solidarity by all worldwide social struggles.
The Schanzenfest is not a ready-made event. It is a changing and diverse location of neighbourly and solidary togetherness, movement and political action. The festival thrives on anything being contributed and organised by all of us. Start preparing, tell your friends and show up!
Together in the streets on 9th September – against the dirty paradise!
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9. September 2023 Straßenfest im Schanzenviertel
Moin, hier findet ihr in den kommenden Monaten Informationen und weitere Inhalte zum diesjährigen Schanzenviertelfest am Samstag, dem 9. September. Es wird sich inhaltlich um die Themen “Klima – Flucht – Europa” drehen.
Das Fest findet wie gewohnt selbstorganisiert und unangemeldet statt. Es wird einen unkommerziellen Anwohner*innenflohmarkt, Solidaritätsstände, Livemusik und Aktionen geben gegen den Export der Folgen des Klimawandels und die Abschottung der EU-Außengrenzen gegen Menschen, die diesen zu entfliehen versuchen.
Europa sieht sich selbst als Paradies voll Wohlstand, Demokratie und Menschenrechten. In Wahrheit werden Elend und globale Zerstörung hier produziert und in alle Welt exportiert. Spielen Menschenleben keine Rolle, wenn Ressourcen gesichert oder die Grenzen abgeschottet werden sollen. Werden dreckige Geschäfte mit Diktator*innen und Regimes gemacht, solange die strategischen Interessen übereinstimmen.
Mit selbstgefälliger Doppelmoral wird nach innen für viele ein kapitalistisches Versprechen für ungebremstes Wachstum und Wohlstand gemacht, das zu einem immer weiter greifenden globalen Raubbau, kapitalistischen Verteilungskämpfen, kriegerischen Konflikten und Armut führt.
Den Preis für Reichtum in den Industrieländern bezahlen bis heute vor allem die Menschen in den Ländern des globalen Südens. Koloniale Kontiunitäten und Verbrechen werden dabei fortgeschrieben. Um Europa eine todbringende Mauer gezogen, um kapitalistische Ungerechtigkeiten als System der Ausbeutung aufrechtzuerhalten. Flüchtende ertrinken dafür im Mittelmeer oder erfrieren an den Landgrenzen. Kämpfen sich Menschen gegen dieses menschenverachtende Grenzregime bis Europa durch, werden ihre Fluchtgründe oft nicht anerkannt, drohen Illegalisierung und Abschiebung. Die menschengemachte Klimaerwärmung und die menschengemachten lebensfeindlichen Realitäten von Flüchtenden sind Ausdruck ein und desselben Systems.
Der Hamburger Hafen ist dabei eine Drehscheibe für Technologien zur globalen Ausbeutung und ein Kreuzfahrtterminal ins Verderben. Firmen wie Siemens oder die Deutsche Bahn geben sich ein grünes Image, sind gleichzeitig aber an der Erschließung und Zerstörung des Regenwaldes durch Megaprojekte wie Tren Maya auf der Yucatan Halbinsel beteiligt. Die deutsche Automobilindustrie befördert Korruption und politische Morde an Umweltaktivist*innen, Gewerkschafter*innen und investigativen Journalist*innen. Deutsche Firmen liefern “grüne” Wasserkraftwerke, deren Energie anschließend für Bergbauprojekte genutzt wird, die wiederum Kohle nach Europa liefern, welche unter anderem in Moorburg verfeuert wird.
Unsere Antwort heißt nicht “grüner” Kapitalismus und wir appellieren auch nicht an Regierungen, sondern wir stehen solidarisch an der Seite von sozialen Kämpfen, die aktuell weltweit stattfinden. Sei es gegen die Räumung von besetzten Wäldern oder Dörfern für den Abbau von Kohle oder an der Seite von indigenen Gemeinden im Widerstand gegen Megaprojekte und Landraub.
Die Notwendigkeit von Kämpfen auf unterschiedlichem Terrain, mit unterschiedlichen Erfahrungen zwischen Stadt, Land, Fluss und postkolonialen Kontinuitäten, bieten dabei aber auch Möglichkeiten der Verschränkung von Widerstandsperspektiven und sozialen Kämpfen von unten. Indigene Gemeinden sind dabei häufig am stärksten betroffen von Klimaveränderungen und Landraub. Gleichzeitig bringen sie viel Wissen und Erfahrungen mit, die viel zu wenig gehört werden.
Mit dem Straßenfest als politischem Ort des Feierns und Zusammenkommens wollen wir das Schanzenviertel nicht vermeintlich CO2-neutral erscheinen lassen und Greenwashing betreiben, sondern Widersprüche benennen und Reibungsflächen entzünden. Die Debatten um Klima und Ausbeutung verstärken, die Autonomie indigener Gemeinden verteidigen und die Selbstermächtigung von Flüchtenden stärken. Eine andere Welt ist möglich, wenn wir sie möglich machen.
In den nächsten Wochen werden hier Aufrufe und weitere Informationen zum Schanzenfest veröffentlicht. Achtet auf Ankündigungen und beteiligt euch gerne mit inhaltlichen Beiträgen.
Die Blog-Redaktion
Kontakt: antifaschanzenfest ( at ) nadir.org