Für Selbstorganisierung und Autonomie gegen autoritäre Zustände

Die Zeiten sind mies, aber davon lassen wir uns nicht beirren oder vor Schreck am Boden festnageln. Am 7.9.2024 haben wir daher mit Tausenden Besucher*innen das Straßenfest im Schanzenviertel gegen autoritäre Zustände und die Festung Europa gefeiert.

Das Schanzenfest ist 1988 aus den Kämpfen um die Rote Flora entstanden. Wir sprechen als selbstorganisiertes Straßenfest aus dieser Geschichte, aber nicht für das Projekt, sind kein Teil von dessen Strukturen und teilen dementsprechend auch nicht zwingend alle Diskussionsstände und Veröffentlichungen. Müssen wir auch nicht. Das Projekt ist, wie wir selbst, nicht frei von Widersprüchen. Es ist und bleibt für uns auch deshalb ein wichtiger Bezugspunkt der Selbstorganisation, von Kämpfen gegen Umstrukturierung im Schanzenviertel und Bestandteil gesellschaftlicher Diskurse und Auseinandersetzungen auf der Ebene solidarischer Kritik.

Wir haben im Stadtteil in der Vergangenheit alle Angriffe gegen die Autonomie des Projektes abgewehrt und werden dies auch in Zukunft tun. Egal von welcher Seite diese kommen. Niemand sollte die Solidarität und Entschlossenheit unterschätzen, die Unverträglichkeit der Flora zu verteidigen.
 
Wir bedauern zudem, dass es während des Schanzenfests zu einer Relativierung der islamistischen Angriffe vom 7. Oktober gekommen ist. Gerade in Anbetracht des Angriffes auf das Nova Festival ist uns als Straßenfest wichtig, deutlich zu machen, dass wir uns von diesen Inhalten distanzieren und sie in keiner Weise für die Veranstaltung sprechen. Wie bereits vor dem Fest veröffentlicht, verurteilen wir islamistische Angriffe, Antisemitismus und Rassismus.
 
Wir senden solidarische Grüße an alle inhaftierten Antifaschist*innen und alle auf der Flucht. Mehr denn je gilt in Zeiten rechter Wahlerfolge, sich nach rechts verschiebender parteipolitischer Debatten und von Abschiebungsgipfeln: Grenzen öffnen – Seenotrettung und Support organisieren – Gegen die Festung Europa!

Schanzenfestorga 2024